Mittwoch, 10. Dezember 2008

Frauen mit dem "gewissen Extra"...

Wie schon vorher festgestellt wohnt im Arsch des Archetypischen Hetero-Mannes die Angst. Die Angst die Kontrolle zu verlieren, die Angst gefickt zu werden, die Angst benutzt zu werden und in letzter Konsequenz wohl auch die Angst sein eigenes Geschlecht und die Macht die damit einhergeht, die soziale Normalität zu sein, zu verlieren.

Doch was ist zu tun, wenn bestimmte Wünsche und Fantasien zu stark werden? Männer haben zu weilen Lust auf einen Schwanz. Statistisch betrachtet dürfte diese Lust auf einen signifikanten Anteil der männlichen Population zutreffen, egal ob er offen oder verdeckt ausgelebt, ignoriert oder sogar verdrängt wird.

Interessanterweise wird grade im Porno die weibliche Bi oder Homosexualität als normaler Bestandteil des Mainstream ausgelebt und fehlt in kaum einer Produktion. Ganz anders dagegen das maskuline Äquivalent. Selbst in Gang-Bang-Szenen sind auch nur Berührungen zweier Schwänze selten zu beobachten, geschweige denn irgendwie lustvolle Stimulation zwischen zwei männlichen Partnern.


Der Punkt an dieser Stelle ist das von Frauen erwartet wird - für die sexuelle Befriedigung des Mannes - auch gleichgeschlechtlichen Verkehr zu haben, während es für Männer sozial Sanktioniert ist. Nicht umsonst ist "Schwuchtel" immer noch eine Beleidigung und kein informelles Wort für Homosexualität (auch wenn sich das der BND im Moment vielleicht herbeifabulieren möchte).

Auch im Porno - und vielleicht grade im Porno - werden also wieder einmal Gesellschaftliche Machtverhältnisse in steife Schwänze, nasse Mösen und kilometerweise Cellolid gegossen.

Doch zurück zum Ausgangsthema: Was wenn sich doch verbotene Wünsche entwickeln? Was wenn auch der stärkste Mann einmal einen steifen Schwanz im Arsch spüren möchte? Was wenn Mann davon träumt den bitteren Geschmack heissen Spermas im Mund zu spüren?

Die Antwort ist so einfach wie grotesk: Man macht den Mann zur Frau.

Im Porno hört diese Gattung Mensch auf den Namen She-Male oder Transe.


Transsexual Beauty Queens 37 (Studio: Androgeny, 2008)

Biologisch handelt es sich dabei im Männer, die sich einer Hormotherapie und - im Allgemeinen - diversen Schönheits-Operationen unterziehen. Auffällig ist an dieser Stelle dass es sich - meines Wissens nach - in der Industrie ausschließlich um ehemalige Männer handelt, die sich auf dem Weg zur Frau befinden. Dies ist wohl nur zum Teil der deutlich aufwendigeren Phalloplastik geschuldet, die für den Weg von der Frau zum Mann nötig ist.

Der wirkliche Grund allerdings warum die She-Males oder Ladyboys oder Transen einen bestimmten Teil der Männerwelt fasznieren, dürfte in ihrer Zwischenstellung liegen, sie sind weder Frau noch Mann, sondern vereinen die "Vorteile" beider Geschlechter miteinander.

Einerseits haben sie die Titten als "das wichtigste" wichtigste weibliche Attribut, anderseits aber auch den Schwanz. Der momentane Welle an durchaus aufwendig produzierten She-Male Filmen ist aber auch kaum zu denken, ohne die de-stigmatisierung von Analsex im Mainstream. Vaginaler Sex ist mittlerweile Standard in jedem Porno, jedoch reizt nicht das normale, sondern das gewagte oder besondere, der Analsex.

So kann es fast schon als Bonus der Schwanz-Frauen ausgelegt werden keine Vagina zu haben, der sowieso als besonders stimulierend empfundene Analverkehr wird so zur Normalität.

Doch noch etwas wird zur Normalität: Der Schwanz.

Wie schon weiter oben aufgeführt gehört Schwanzkontakt - ganz gleich welcher Art - nicht zum normalen Reportoir heterosexueller Männer in der westlichen Welt.

Interesanterweise bietet jedoch der Kontakt mit She-Males - sei es nun durch den Porno oder in Person - einen Rahmen in dem es akzeptiert werden kann, sich lustvoll mit dem Schwanz eines anderen Mannes zu beschäftigen ohne sich selbst als schwul empfinden zu müssen.

So weisen auch Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren weitgehende Paralelen in zwei Punkte auf. Einerseits wird (meist anfänglich) die weiblichkeit des Partners gelobt. Die Rede ist oft von schönen Brüsten, einer hohen Stimme, weiblichen Formen oder gar von schönen Augen.

In einem zweiten Schritt wird im allgemeinen der vorgefundenen Schwanz im Detail beschrieben, besonders die physischen Abmessungen scheinen wichtig zu sein. Man fühlt sich etwas an den idealtypischen Schwanzvergleich erinnert.

Das größte Vergnügen scheint dann auch der Umgang mit eben diesem Schwanz zu haben, wobei auch wichtig ist ob der Orgasmus möglich ist oder nicht.

Was lernen wir daraus?

Anscheinend ist es nötig einen Mann zur Frau zu machen um an seine Männlichkeit zu kommen.

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